Strompreisentwicklung für das Jahr 2010 in Deutschland – Energiemanagement und Energiekostenoptimierung

Wie bereits angekündigt, folgen die Vergleiche vergangener Jahre, damit Sie sich selbst ein Bild über die Volatilitäten und damit verbundene Risiken machen können.

In diesem Beitrag finden Sie den Strompreisverlauf am Terminmarkt für das Lieferjahr 2010. Dargestellt sind alle möglichen Beschaffungszeitpunkte am Terminmarkt für den Strompreis (siehe einer der vorherigen Beiträge zu den Strompreisbestandteilen) des Lieferjahres 2010.

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Wie Sie sehen, ist der Strompreis auch für das Lieferjahr 2010 am Terminmarkt ab dem März 2005 für die damaligen Verhältnisse relativ stark gestiegen.

Der Strompreisverlauf am Terminmarkt für das Lieferjahr 2010 war zwar auch noch stark von der Einführung des Emissionshandels im März 2005 und den damit verbundenen Unsicherheiten geprägt. Weit größeren Einfluss hatten aber die Finanzkrise sowie die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen auf die Strompreise.

Im Jahr 2008 stiegen die Strompreise sehr stark an und fanden ihre Höchststände am 01.Juli 2008 mit folgenden Werten:
– Phelix Base 2010: 89,00 Euro/MWh
– Phelix Peak 2010: 127,50 Euro/MWh
Im Juni 2008 stiegen die Strompreise schon fast senkrecht an. Börsenkurse können fundamental begründet aber nicht senkrecht ansteigen.

Trotzdem wurden aus Panik im Mai und Juni 2008 kurzfristig sehr viele Verträge für 2009, 2010 und länger abgeschlossen. Die meisten Unternehmen hatten keine Beschaffungs- und Risikostrategie und damit auch keine nennenswerten Alternativen.

Eine entsprechende Gegenbewegung war aber bereits spätestens im Juni 2008 absehbar. Die Strompreise fielen ab dem 02.Juli 2008 mit einigen wenigen Rücksetzern wieder auf das vorherige Niveau und später sogar weit darunter. Diese Marktbewegungen hatten seinerzeit zu sehr großen Verunsicherungen geführt.

Mit einer geeigneten Beschaffungs- und Risikostrategie hätten Beschaffungszeitpunkte und Bezugsalternativen besser gewählt und Risiken gestreut werden können. Wer vorbereitet war, konnte demnach Beschaffungszeitpunkte geschickt wählen und somit sehr gute Strompreise für das Lieferjahr 2010 erzielen.

In Anbetracht der immer volatiler werdenden Märkte und Rahmenbedingungen wird diese Tatsache immer wichtiger. Gerade mit Blick auf die aktuellen Überlegungen zum neuen Strommarktdesign sollten Sie sich zeitnah mit dem Thema beschäftigen und sich entsprechend vorbereiten.

In der obigen Darstellung sind die Strompreisverläufe am Terminmarkt für das Jahr 2010 dargestellt. Zusätzlich finden Sie ein reelles Beschaffungsszenario für das Lieferjahr 2010 auf Basis der geschilderten Rahmenbedingungen (grün und dunkelgrün dargestellt) und den kumulierten Mittelwert über die liquide Beschaffungsphase zum Vergleich (rot dargestellt).

Im nachfolgenden wird die Darstellung zum Vergleich um den kurzfristigen Spotmarkt ergänzt.

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Hier sehen Sie den Vergleich des sicherbaren Terminmarktes zum kurzfristigen und nicht sicherbaren Spotmarkt des Lieferjahres 2010. Der Spotmarkt setzte anfänglich den fallenden Trend weiter fort, stieg aber ab Mitte des Jahres 2010 wieder deutlich an. Außerdem wurde der Spotmarkt wesentlich volatiler als vorher, ohne eine absehbare Richtung erkennen zu lassen.

Aus der Erfahrung der Preisverläufe für das Lieferjahr 2009 vom Terminmarkt zum Spotmarkt zu wechseln, war demnach nicht ratsam. Die Kombination der verschiedenen Möglichkeiten wurde aber immer interessanter.

Mit einer geeigneten Beschaffungs- und Risikostrategie konnten Beschaffungsmöglichkeiten geschickt gewählt und kombiniert werden.

In diesem Zusammenhang möchten wir nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Spotmarkt wesentlich volatiler und im Gegensatz zum bereits beschriebenen Terminmarkt nicht sicherbar ist, wodurch die damit verbundenen Risiken erheblich steigen. Die Notierungen unterliegen täglichen, stündlichen oder sogar viertelstündlichen Schwankungen, die auf den verschiedensten Ursachen beruhen (siehe einer der vorherigen Beiträge).

 

Bei der Ausarbeitung Ihrer individuellen Beschaffungs- und Risikostrategie unterstützen wir Sie gern.

Ihr Ansprechpartner:
Stefan Zumpe

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