Entwicklung des Erdgaspreises im Oktober 2017 und Ausblick

Der Erdgaspreis (Cal-18-Kontrakt Erdgas NCG) stieg in Folge der vermehrten Erdgasnutzung zur Stromerzeugung bis zum 30. Dezember 2016 auf 18,80 EUR/MWh, sank aber zum 31. März 2017 wieder auf 16,76 EUR/MWh. Seitdem verharrte der Erdgaspreis weitgehend auf diesem Niveau und stieg spekulativ getrieben zum 31. Oktober 2017 auf 17,747 EUR/MWh.

Immer wiederkehrende Lieferausfälle in Norwegen sorgten zwar für kurzzeitige Preisanstiege, letztendlich verharrt der Erdgaspreis aktuell aber auf diesem Niveau und ist in einer sehr engen Preisspanne gefangen. Charttechnisch müssten sowohl in die eine als auch in die andere Richtung starke Widerstände bzw. Unterstützungen gebrochen werden.

In Europa sind in letzter Zeit immer mehr LNG-Lieferungen zu verzeichnen, weshalb die Versorgungssituation als sehr gut bezeichnet werden kann. Auch werden in Europa immer mehr LNG-Terminals geplant, die preissenkend wirken, da der weltweite LNG-Preis weitgehend unter dem leitungsgebundenen Erdgaspreis liegt.

Die Gasspeicher in Deutschland sind zu 92 % gefüllt und auch die OMV meldet einen Füllgrad von 90% in Österreich. Damit ergibt sich eine ausgesprochen gute Versorgungslage für den kommenden Winter. Lediglich in Baden-Württemberg könnte es wieder leitungsbedingt zu Engpässen kommen, wiesen die deutschen Gasfernleitungsbetreiber Ende Oktober 2017 hin.

Zusammenfassend könnte sich beim Erdgas eine ähnliche Situation wie beim Rohöl einstellen. Aufgrund des entstehenden weltweiten Überangebotes wäre auch beim Erdgas ein starker Preisverfall zu erwarten. Jedenfalls ist längerfristig mit einer erheblichen Zunahme der Volatilität zu rechnen.

 

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Stefan Zumpe

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