Entwicklung des Strompreises im August 2017 und Ausblick

Nach dem letztjährigen Höchststand des Strompreises am 30. Dezember 2016 bei 31,36 EUR/MWh sank der Cal-18-Kontrakt Base am 27. März auf 28,01 EUR/MWh, stieg wieder auf ein Niveau von 31,00 EUR/MWh, verharrte bis Ende Juli 2017 auf diesem Niveau bei relativ geringer Volatilität und stieg spekulativ getrieben zum 31. August 2017 auf 33,35 EUR/MWh.Als Preistreiber für den Strommarkt kristallisieren sich dieses Jahr neben spekulationsbedingten Volatilitäten die Kohlepreise stark heraus. Schon bei einem kurzen Blick auf den Preisverlauf der Kohle fällt auf, dass dieser dem des Strompreisverlaufs sehr stark ähnelt. Eine Korrelationsanalyse würde sehr nahe 1 verlaufen. Womit der Rückschluss naheliegt, dass der Strompreis, abgesehen von Wettereinflüssen sehr stark von der Entwicklung des Kohlepreises abhängt. Da die Kohlepreise in letzter Zeit stetig gestiegen sind, haben diese den Strompreis mitgezogen und zu einem genauso stetigen Anstieg verholfen. Im August 2017 wirkten erhebliche Spekulationskäufe für einen weiteren sprunghaften Preisauftrieb. Da der Strommarkt aber mittlerweile sehr stark überkauft ist, stellt sich nicht die Frage ob sondern wann dieser spekulative und sprunghafte Anstieg ein abruptes Ende finden kann.

Zusätzlich sorgte die Ankündigung der französischen Atom-Sicherheitsbehörde ASN bezüglich neuerlicher Überprüfungen der 58 Atomreaktoren für einige Verunsicherung am Strommarkt. Eine ähnliche Situation stellte sich im September 2016 bereits ein, nachdem Risse in einigen Druckbehältern der Atomkraftwerke festgestellt wurden. Unregelmäßigkeiten in der Dokumentation einzelner Anlagenteile bewegte die französischen Atom-Sicherheitsbehörde ASN wiederholt zur Überprüfung der Atomkraftwerke. In 2017 sollen 16 und in 2018 42 der 58 Reaktoren überprüft werden.

Aktuell stehen deshalb die Anzeichen eher für kurzfristig steigende Strompreise. Sollten sich die Unsicherheiten wieder legen, sollte dies auch Auswirkungen auf den weiteren Strompreisverlauf haben. Jedenfalls ist mit einer erheblichen Zunahme der Volatilität zu rechnen.

 

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Ihr Ansprechpartner:
Stefan Zumpe

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