Entwicklung des Strompreises im Dezember 2016 und Ausblick

Die bereits bei der Entwicklung des Rohölpreises aufgezeigten Unsicherheiten sind auch bei den Strompreisnotierungen nach wie vor deutlich erkennbar. Zusätzlich beeinflussen unsichere Wetterprognosen aufgrund des hohen Anteils an Wind- und Solarkraftwerken die Strompreisnotierungen am Spotmarkt und am Terminmarkt für kurzfristige Liefererfüllungen.

Der Terminmarkt für langfristige Liefererfüllungen folgt diesen Ausschlägen mit zeitlichem Verzug. Nach den diesjährigen Höchstständen im Juni 2016 bei 28,14 EUR/MWh sank der Cal-17-Kontrakt Base Mitte September auf 25,16 EUR/MWh, stieg dann aber aufgrund mit der von der französischen Atom-Sicherheitsbehörde ASN angeordneten Abschaltung der 20 französischen Atomkraftwerke verbundenen Unsicherheiten seit Ende September 2016 wieder deutlich bis zum 28. Dezember 2016 auf 34,34 EUR/MWh an. Die 20 Atomkraftwerke entsprechen einem Wegfall von 11.000 … 12.000 MW Stromerzeugungskapazität.

Sowohl die Unsicherheit der Verfügbarkeit dieser 20 französischen Atomkraftwerke in den Wintermonaten als auch die einhergehenden Stromexporte nach Frankreich führten zu erheblichen Preisaufschlägen bei den Terminnotierungen im Stromhandel. Dazu muss erwähnt werden, dass in Frankreich viel über elektrisch betriebene Klimaanlagen geheizt wird, wodurch bei einem zu erwartenden Kälteeinbruch die französischen Strombedarfe erheblich ansteigen werden.

Wie stark die Auswirkungen der begrenzten französischen Stromerzeugungskapazitäten tatsächlich sind, zeigte der Großhandelsstrompreis vom 14. November 2016 zwischen 18:00 Uhr und 19:00 Uhr in Höhe von über 800,- Euro/MWh.

Da sich die Strompreisentwicklung sehr stark an den Wetterverhältnissen, der Dax-, der Rohöl- und vor Allem der Kohlepreis-Entwicklung orientiert, ist mit sehr volatilen Strompreisnotierungen in der nächsten Zeit zu rechnen.

Allein die etwas gesunkenen Kohlenotierungen und höhere Windeinspeisungen sorgten im Dezember 2016 zwischenzeitlich für kleinere Preisabschläge bei den Strompreisen. Zusätzlich sorgte die Opec-Vereinbarung zu Förderkürzungen für weitere Spekulationen.

Das verstärkt die spekulativ getriebenen Preisbewegungen an den Energiemärkten zusätzlich. Die Volatilitäten werden deshalb erheblich zunehmen.

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Stefan Zumpe

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