Entwicklung des Strompreises im Februar 2017 und Ausblick

Nach dem letztjährigen Höchststand des Strompreises am 30. Dezember 2016 bei 31,36 EUR/MWh sank der Cal-18-Kontrakt Base am 31. Januar auf 30,10 EUR/MWh und stieg zum 28. Februar wieder auf 30,40 EUR/MWh. Die aktuell relativ hohen Strompreise sind nach wie vor auf die von der französischen Atom-Sicherheitsbehörde ASN seit Ende September 2016 angeordnete Abschaltung der 20 französischen Atomreaktoren und die damit verbundenen Unsicherheiten zu erklären. Die 20 Atomreaktoren entsprechen einem Wegfall von 11.000 … 12.000 MW Stromerzeugungskapazität.

Sowohl die Unsicherheit der Verfügbarkeit dieser 20 französischen Atomreaktoren in den Wintermonaten als auch die einhergehenden Stromexporte nach Frankreich führten zu erheblichen Preisaufschlägen bei den Spotpreisen und daraus resultierend auch bei den Terminnotierungen im Stromhandel. Dazu muss erwähnt werden, dass in Frankreich viel über elektrisch betriebene Klimaanlagen geheizt wird, weshalb am 24. Januar 2017 im Zuge des klirrenden Kälteeinbruchs die französischen Strombedarfe erheblich anstiegen und als Folge der Spotpreis für diesen Tag im Base auf 101,92 Euro/MWh anstieg.

Der Terminmarkt für langfristige Liefererfüllungen folgte dieser Entwicklung naturgemäß. In dieser Zeit wurde die Wetterfühligkeit der Strompreise offensichtlicher denn je. Da sich die Strompreisentwicklung sehr stark an den Wetterverhältnissen, der Aktien- und der Rohstoffpreis-Entwicklung orientiert, ist mit sehr volatilen Strompreisnotierungen in der nächsten Zeit zu rechnen. Bereits am 15. Januar 2017 rief Frankreichs Energieministerin Royal in Anbetracht der anstehenden Kälteperiode die Franzosen zu einem maßvollen Umgang mit Energie auf.

Allein die etwas gesunkenen Kohlenotierungen und höhere Windeinspeisungen sorgten im Februar 2017 für etwas Entspannung bei den Strompreisen. Zusätzlich sorgte die Opec-Vereinbarung zu Förderkürzungen für weitere Spekulationen. Das verstärkt die spekulativ getriebenen Preisbewegungen an den Energiemärkten zusätzlich.

Nach Ende der Kälteperiode ist aber sehr wahrscheinlich mit fallenden Strompreisen zu rechnen, da die bereits erwähnten Stromexporte nach Frankreich zurückgehen werden. Hinzu kommt, dass die Ende September 2016 abgeschalteten Atomreaktoren sukzessive nach erfolgter Überprüfung auch wieder angefahren werden.

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Stefan Zumpe

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