Entwicklung des Strompreises im Juni 2016 und Ausblick

Die bereits bei der Entwicklung des Rohöl- und Kohlepreises aufgezeigten Unsicherheiten spiegeln sich auch in den Strompreisnotierungen wieder. Zusätzlich beeinflussen unsichere Wetterprognosen aufgrund des hohen Anteils an Wind- und Solarkraftwerken die Strompreisnotierungen am Spotmarkt und am Terminmarkt für kurzfristige Liefererfüllungen. Der Terminmarkt für langfristige Liefererfüllungen folgt diesen Ausschlägen mit zeitlichem Verzug.

Das Referendum in Großbritannien am 23.06.2016 über Verbleib in oder Ausscheidens aus der EU, dem sogenannten „Brexit“, führte zu weiteren erheblichen Unsicherheiten im Strommarkt. Im Juni war dieses Referendum das Thema schlechthin und begleitet uns sicher noch einige Zeit mit derzeit unkalkulierbaren Aussichten.

Nach den Tiefstständen vom Februar und März 2016 verharrte der Cal-17-Kontrakt Base zum 30.06.2016 bis auf 26,29 EUR/MWh, nach einigen kurzfristigen Preiskapriolen. Die im letzten Preisbarometer geäußerte Vermutung, dass viele Banken Gelder in relativ sichere Energiewerte und Rohstoffe investieren würden, um bei einem möglichen Ausscheiden von Großbritanniens aus der EU Verluste zu begrenzen, bestätigte sich.

Nachdem mittlerweile ein möglicher Exit vom „Brexit“ diskutiert wird, nehmen die Unsicherheiten nicht ab, vielmehr stellt sich aktuell eine gewisse Ratlosigkeit bezüglich der weiteren Entwicklungen ein, was sich wiederum im weiteren Aufbau von Long-Positionen seitens Banken und Händlern äußert.

Zusätzlich sind einige Kraftwerksrevisionen bei Kraftwerken mit einer Gesamtleistung von 10 GW immer noch nicht abgeschlossen.

Für die Photovoltaik- und die Windkraftbranche verlief auch der Monat Juni weit unter den Erwartungen. Am 14.06.2016 sorgten Meldungen der EnBW bezüglich des Ausstiegs aus dem Großkundengeschäft zusätzlich bei einigen Marktteilnehmern für Verwirrung.

Der Monat Juni war in Summe ein äußerst volatiler und spekulativ getriebener Monat. Bleibt abzuwarten, wann fundamentale Einflüsse wieder die Strompreise bestimmen werden.

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Stefan Zumpe

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