Entwicklung des Strompreises im Mai 2016 und Ausblick

Die bereits bei der Entwicklung des Rohöl- und Kohlepreises aufgezeigten Unsicherheiten spiegeln sich auch in den Strompreisnotierungen wieder.

Zusätzlich beeinflussen unsichere Wetterprognosen aufgrund des hohen Anteils an Wind- und Solarkraftwerken die Strompreisnotierungen am Spotmarkt und am Terminmarkt für kurzfristige Liefererfüllungen.

Die geplante Volksabstimmung Großbritanniens am 23.06.2016 über Verbleib in oder Ausscheidens aus der EU, dem sogenannten „Brexit“, führt zu weiteren erheblichen Unsicherheiten im Strommarkt.

Der Terminmarkt für langfristige Liefererfüllungen folgt diesen Ausschlägen mit zeitlichem Verzug. Nach den Tiefstständen vom Februar und März 2016 verteuerte sich der Cal-17-Kontrakt Base zum 31.05.2016 bis auf 26,29 EUR/MWh, womit sich der Terminkontrakt im Vergleich zum Spotmarkt überproportional verteuerte. Der Cal-17-Kontrakt Peak verteuerte sich zwar auch zum 31.05.2016 bis auf 32,76 EUR/MWh, stieg damit aber nicht so stark wie der Cal-17-Kontrakt Base.

Da liegt die Vermutung nahe, dass viele Banken Gelder in relativ sichere Energiewerte und Rohstoffe investieren, um bei einem möglichen Ausscheidens von Großbritanniens aus der EU Verluste zu begrenzen. Bleibt abzuwarten, was nach dem 23.06.2016 passieren wird.

Zusätzlich sind einige Kraftwerksrevisionen bei Kraftwerken mit einer Gesamtleistung von 10 GW immer noch nicht abgeschlossen. Meldungen zu vorgetäuschten Kontrollen in Kernkraftwerken Mitte April und weitere Meldungen zu zweifelhaften französischen Bauteilen in Kernkraftwerken verunsicherten die Märkte, da unter Umständen Wiederanfahrgenehmigungen nach erfolgten Revisionen verweigert werden könnten.

Für die Photovoltaik- und die Windkraftbranche verlief der Monat Mai weit unter den Erwartungen. Der Monat Mai war in Summe ein überraschend volatiler und eher übertriebener Monat.

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Stefan Zumpe

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