Entwicklung des Strompreises im Mai 2017 und Ausblick

Nach dem letztjährigen Höchststand des Strompreises am 30. Dezember 2016 bei 31,36 EUR/MWh sank der Cal-18-Kontrakt Base am 27. März auf 28,01 EUR/MWh, stieg wieder auf ein Niveau von 30,00 EUR/MWh und schloss zum 31. Mai 2017 bei 30,41 EUR/MWh.

Die jahreszeitlich bedingten Temperaturanstiege, höhere Wind- und Photovoltaikeinspeisungen sorgten seit Ende März 2017 für etwas Entspannung bei den Strompreisen. Im Mai entwickelten sich die Temperaturen aber deutlich oberhalb des langjährigen Mittels, was zu höheren Strombedarfen führte und die Strompreise nach oben trieb.

Mitte April überraschte Meldungen wonach EnBW und Dong jeweils den Zuschlag für Offshore-Windparks erhalten hatten, bei denen die Unternehmen vollständig auf eine EEG-Förderung verzichten würden.
Seitdem kritisiert der Branchenverband der Erneuerbaren immer wieder angebliche Zockerei einzelner Anlagenbetreiber. Zeigt die Entwicklung doch, dass die Erneuerbaren Energien und speziell die Windkraft zu einer betriebs- und volkswirtschaftlich ernstzunehmenden Alternativen werden.

In der Diskussion um eine Strompreiszonen-Trennung zwischen Deutschland und Österreich konnte Mitte Mai 2017 offensichtlich ein Kompromiss gefunden werden. Der grenzüberschreitende Stromhandel an der deutsch-österreichischen Grenze wird ab Oktober 2018 eingeschränkt, aber nicht eingestellt. Im Gegenzug hat sich Österreich bereit erklärt, Erzeugungskapazitäten für deutsche Übertragungsnetzbetreiber bereitzuhalten, die diese in Engpasssituationen kostenpflichtig abrufen dürfen. Welche preislichen Konsequenzen sich am Strommarkt einstellen werden, bleibt abzuwarten. Tendenziell sollte die deutsche Strompreiszone von dieser Einschränkung profitieren können, da die teuren Redispatch-Maßnahmen und das Engpassmanagement an der deutsch-österreichischen Grenze teilweise damit zurückgehen könnten. Grund für diese einschneidende Abgrenzung ist der schleppende Netzausbau vom stromerzeugenden Norden zum stromverbrauchenden Süden Deutschlands.

Für den europäischen Strommarkt allerdings bedeutet die Strompreiszonen-Trennung eher einen Rückschritt.
Die Leipziger Strombörse EEX hat schon darauf reagiert und zum 25. April 2017 einen reinen innerdeutschen Strom-Future eingeführt.

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Stefan Zumpe

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