Die Erdgaspreise fielen in den letzten Monaten weiter relativ stark. Für den Preisrückgang war zum Teil der Verfall der Rohölpreise verantwortlich.
Einen wesentlich größeren Anteil am Preisrückgang hatten aber die starken Erhöhungen der Fördermengen seitens Russland und die Aussicht von Lieferungen aus dem Iran nach Aufhebung der Wirtschaftssanktionen. Auch die im November 2015 vertraglich fixierten LNG-Lieferungen aus den USA nach Europa wirkten stark preissenkend.
Die viel zu warmen Wetterbedingungen im dritten und vierten Quartal führten zu einem erheblichen Nachfragerückgang. Dieses starke Missverhältnis zwischen dem Angebotsüberhang und dem wetterbedingten Nachfragerückgang führten zu den bereits erwähnten starken Preisrückgängen.
Nach einer zwischenzeitlichen Stabilisierung in der zweiten Novemberhälfte 2015 sanken die Erdgaspreise in den beiden Folgenmonaten weiter. Die Kältewelle Mitte Januar 2016 in den USA führte aufgrund der preisbeeinflussenden LNG-Lieferungen zu kurzfristigen Preisanstiegen der kommenden Lieferjahre. Auch Meldungen zu möglichen Förderkürzungen seitens Saudi-Arabien und Russland am 28.01.2016 führten zu kurzzeitigen Preissprüngen.
Nachdem sich die Meldungen aber als falsch herausstellten, fielen die Preise weiter. In der nächsten Zeit dürfte das Erdgaspreisniveau niedrig bleiben und eventuell sogar noch weiter sinken. Dies ist auch darauf zurückzuführen, dass trotz möglicher Förderkürzungen von Russland und den OPEC-Staaten ein erhebliches weltweites Überangebot an Erdgas besteht.
Offensichtlich will aber keines der erdgasexportierenden Länder den ersten Schritt wagen, um keine Marktanteile zu verlieren. Hinzu kommt, dass die weltweiten LNG-Verfügbarkeiten weiter ausgebaut werden. Die Nachfrageseite wirkt auch eher preissenkend, da immer mehr erneuerbare Energieträger den Energiemarkt bestimmen. Die Volatilitäten werden in Folge dessen stark zunehmen.
In der beiliegenden Darstellung ist der Erdgaspreisverlauf am Terminmarkt für das Jahr 2017 dargestellt.
Die Erdgaspreisverläufe der nachfolgenden Lieferjahre sehen ähnlich aus. Gehandelt werden jeweils die drei nächstgelegenen Jahre.
Am 09. Februar 2016 lag der Schlusskurs des Cal-17-Kontrakts an der European Energy Exchange (EEX) bei 14,05 EUR/MWh.
Deshalb empfehlen wir den Abschluss von entsprechenden Tranchen- bzw. Formelverträgen für die nächsten drei Jahre, verbunden mit einer verlässlichen Marktbeobachtung und -einschätzung.
Wir unterstützen Sie gern bei:
– der Ausarbeitung Ihrer individuellen Beschaffungs- und Risikostrategie
– der Ausschreibung Ihrer Erdgasverträge
– der Marktbeobachtung und -einschätzung und
– der Tranchenbepreisung für die einzelnen Lieferjahre
Ihr Ansprechpartner:
Stefan Zumpe
